Manche Länder wie Frankreich verlangen neben der üblichen Leinenpflicht auch einen Maulkorb. Das muss man vor Antritt der Reise wissen. In südlichen Ländern sind bestimmte Krankheitserreger wie die Sandfliege zu beachten. Sie kann nicht nur bei Hunden zu ernsthaften Krankheiten führen. Auch auf Menschen überträgt die kleine Fliege Parasiten. Vor dem Urlaub sollte man sich also generell nach Gefahrenquellen im Ausland erkundigen.
Hier hilft auch die Seite des Auswärtigen Amtes in Berlin.
Diese Webseite gibt spezielle Auskünfte zu einzelnen Ländern: https://www.auswaertiges-amt.de/
Oft ist besondere Vorsicht geboten. Auch Zecken sind in südlichen Ländern eher anzutreffen. Manche Länder verlangen auch einen vom Tierarzt beglaubigten Zeckenschutz kurz vor Antritt der Reise, manche auch eine Wurmkur. Generell lohnt es sich, immer auch die aktuellen Hinweise der jeweiligen Länder selbst einzusehen. Es gibt nämlich so unterschiedliche Bestimmungen.
Nur eine Feinheit: Wer beispielsweise mit seinem Hund nach Paraguay reist, muss als Transitpassagier in der Regel Zwischenstopp in Brasilien einlegen (auch Argentinien, Chile, Bolivien oder Lateinamerika sind möglich).
Bleibt der Reisende nur im Transitbereich, sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen. Verlässt er ihn aber, etwa weil der Zwischenaufenthalt zwölf oder mehr Stunden dauert, muss er zuvor beim brasilianischen Generalkonsulat in Frankfurt oder einer anderen Stelle den Tierpass beglaubigen lassen. Auch verlangt Paraguay beispielsweise zuvor eine Beglaubigung der Tierdokumente durch die Botschaft in Berlin. Dafür müssen sie erst einmal ins Spanische übersetzt werden. Alles Feinheiten, die es zu beachten gilt. Es ist also gar nicht so einfach, mit Hund zu verreisen.
Die wichtigsten Bestimmungen im Ausland
Auf den folgenden nützlichen Websites finden Sie zusammengefasst Bestimmungen für die Einreise von Hunden in häufig gewählte Reiseländer:
Sonderregelungen Australien: https://www.affa.gov.au/
Sonderregelungen England https://www.tierpro.de
Da sich aber auch die Bestimmungen immer aktualisieren können, vergewissern Sie sich immer über die aktuelle Lage. Schauen Sie ins Internet auf den genannten Seiten nach.
Außerdem: Die gängigen Suchmaschinen bieten dazu neueste Informationen. Geben Sie zum Beispiel ein „Mit Hund nach Spanien“, oder „Reisen mit Hund“, oder „Einreise mit Hund nach Österreich“, oder „Hund nach USA“. Sie werden dort gleich auf mehreren Seiten die derzeit gültigen Bestimmungen finden.
Auf die Feinheiten kommt es manchmal an
Sehr wichtig sind auch die offiziellen Seiten der einzelnen Länder (in den Suchmaschinen Ländernamen eingeben und die offizielle Seite aufrufen). Sie enthalten in der Regel einen Link auf die Rubrik „Mitnahme von Tieren/Hunden“. Im Zweifel rufen Sie die Botschaft oder das Generalkonsulat des Landes in Deutschland an. Aber auch das ist nicht immer Garant für abschließende gesicherte Infos.
So erging es dem Autor dieses Ebooks. Das brasilianische Generalkonsulat in Frankfurt konnte nicht autorisiert klären, ob eine offizielle Beglaubigung des Europäischen Heimtierausweises nur für den Transit nötig ist. Gesichert hätte man diese Auskunft nur durch einen Anruf bei der Nationalpolizei am Transitflughafen, in dem Fall in Sao Paulo, bekommen können.
Manchmal wird der Transport von Tieren auch nicht wirklich so heiß gegessen wie er gekocht wird. So kann es einem durchaus passieren, dass man dann plötzlich für die Einreise eines Hundes mehr als 600 Euro an einen teils zweifelhaften Service loswird.
Da wird man dann mit viel Aufhebens direkt an der Passkontrolle, die mit ein paar Dollar zuvor bestochen wurde, abgeholt. Ein bestellter Veterinär erscheint persönlich, der auch zuvor seine paar Dollar erhalten uns das Bestätigungsdokument schon vorher ausgestellt hat. Alles wird so getan, als sei es sehr geschäftsmäßig, wenn man dann auch an der Zollkontrolle vorbeigeschleust wird.
Und man wundert sich dann, dass die vorher nicht abgeklärten 620 Euro verlangt werden, von zwielichtigen juristischen Büros, die oftmals keine offizielle Akkreditierung haben. Also der Rat: Wenn man solchen Service unbedingt in Anspruch nehmen will, vorher die Kosten abklären. Sonst gibt´s unliebsame Überraschungen. Und ob ein solcher Service überhaupt notwendig ist, wenn man sich an die offiziellen Regeln hält, ist obendrein zweifelhaft.
Wie gesagt, nichts wird so heiß gegessen, wie es offiziell gekocht wird. Das zeigt auch das Beispiel Frankfurter Flughafen. Da marschiert man doch glatt mit Kleinhund in einer unauffälligen Box unkontrolliert durch den Zoll und führt damit alle europäischen Anstrengungen zur Vermeidung von Seuchen ad absurdum.
Lückenlose Kontrollen gibt es nirgendwo. Und wenn die Zöllner gerade mal keine Lust haben und ihren Plausch halten, na ja, dann geht halt eben alles so durch. Man darf es aber nicht darauf ankommen lassen. Und Roulett spielen wollen?
Weder beim Bestechungsgeld im Ausland noch bei der Hoffnung, man kommt schon irgendwie so durch. Im Zweifel hängt man in der Falle. Und das geht zu Lasten des Tieres, das unter Umständen dann 30 Tage lang in einer Quarantänestation bleiben muss. Lieber den korrekten Weg gehen, oder wenn es zu schwierig wird, notfalls ein anderes Reiseziel aussuchen.
Wie sind Klima und Umfeld im Reiseland?
Man sollte unbedingt auch einen Blick auf die Situation im Urlaubsland selbst werfen. Wie werden Hunde in Spanien oder Griechenland behandelt, was gelten sie in Südamerika oder Asien? Oft ist es nämlich so, dass Hunde in solchen Ländern eher auf der Straße anzutreffen sind, denn im Haus.
Insofern können Spielkameraden dann auch ansteckend sein und Krankheiten übertragen. Generell gilt für südliche Länder, dass Hunde dort eher als zu lästige Plage angesehen werden. Man muss also vorher wissen, ob man seinen Vierbeiner einem solch unfreundlichen Klima aussetzen will.
Apropos Klima: Auch die Temperatur spielt eine Rolle. Wie kommt ein Husky mit tropischen Temperaturen klar? Oder verträgt ein Pinscher arktische Kälte?
Und wo die Hunde wie in Südostasien gar auf der Speisekarte stehen, überlegt man sich dreimal, seinen Vierbeiner mitzunehmen oder gar überhaupt die Gegend ganz zu meiden. Auch übertriebener Lärm kann für Hunde Stress bedeuten.
In manchen Ländern wird bei jeder Gelegenheit geknallt, ob Nationalfeiertag oder Hochzeit. Erkundigen Sie sich und schützen Sie Ihren Hund vor solchem Stress. Lassen Sie ihn zu Hause. Setzen sie ihn nicht der direkten Lärmquelle aus. Dämpfen Sie die Knallerei durch etwas lautere Musik daheim. Lenken Sie Ihren Vierbeiner ab.
Manche Urlaubsgebiete wie Formentera im Mittelmeer oder Gomera im Atlantik erreichen Sie nur per Schiff beziehungsweise Fähre. Kann mein Hund mitreisen? Und noch ein genereller Hinweis für alle Urlaubsreisen mit Hund: Sollte Ihr Hund läufig sein, besorgen Sie sich ein entsprechendes Schutzhöschen, eine Art Pampers, damit Ihr Vierbeiner nicht unterwegs „ausläuft“. Das könnte hier und da unangenehme Folgen haben…
Bei einem Urlaub im Ausland sollte Ihr Hund einen Chip haben und auf alle Fälle in unserer internationalen Datenbank registriert sein, denn ein Eintrag in unserer Datenbank bedeutet Sicherheit für Ihren Liebling!
Im nächsten Beiträgen behandeln wir das Thema “Wie verreise ich mit meinem Hund”, ob Flugreise, mit dem Zug oder mit dem Auto? Schauen Sie gelegentlich wieder mal vorbei und lesen Sie unsere neuerschienenen Artikel.
Wenn Sie interesse haben, können Sie meinen Artikel “Urlaub mit Hund – Tipps für einen erholsamen Urlaub zusammen mit Ihrem geliebten Vierbeiner” lesen, indem ich einige Tipps für Sie zusammengefasst habe.